
Für Elisabeth Schulze, 1963 im damals noch schönen Münsterland geboren, brachte 1978 ein Flugblatt über die Gefahren der zivilen Atomkraft-Nutzung eine scharfe Wendung in ihr Leben. Ein langer Weg mit der Anti-Atomkraft-Bewegung und dem Thema Ökologie begann. Nach dem Abitur folgten erst einmal 12 Jahre als Handwerkerin, schließlich als Tischlermeisterin, um im Wortsinn handlungsfähig zu werden. Am Institut für Waldorfpädagogik in Witten-Annen konnte neben dem Handwerk auch die Kunst und Spiritualität vertieft werden. Mit diesem Rüstzeug sollte dann in Oberfranken eine eigene Schreinerei betrieben werden, doch die Liebe zum Demeter-Gärtner Michael Schulze lenkte das Leben in andere Bahnen. Nun sind drei Kinder flügge, die Gärtnerei ist gewachsen und könnte nach 30 Jahren an Nachfolger übergeben werden. Getreu ihren eigenen Jugend-Idealen ist Elisabeth Schulze sozial und politisch engagiert am Puls der Zeit, unter anderem in der ÖDP. Kein Wunder, dass sie in die Initiative zur Gründung einer Regionalwert AG sofort einstieg und dieser nun als Aufsichtsrätin dient. Kernanliegen dabei: Region als Teil einer ganzen Welt mit vielen Regionen begreifen (statt Regional-Patriotismus); Wunschprojekt: Regionaler Großhändler für Bio-Lebensmittel. Konkret arbeitet Elisabeth Schulze an dem Aufbau einer professionellen Weiterverarbeitung für pflanzliche Lebensmittel – mit der Perspektive für die Region eine mobile Anlage zu entwickeln, die von Hof zu Hof gefahren werden kann.